Politik und Handel sind sich weitestgehend einig, dass die Gesellschaft einen Wandel in der Tierhaltung und Tierproduktion wünscht. Über das Wann und Wie wird dabei aber noch gestritten. Die Agrarstaatssekretärin von Mecklenburg-Vorpommern, Elisabeth Aßmann, ist überzeugt, damit der Wandel hin zu mehr Klimaschutz, Tierschutz, Artenschutz und weniger Emissionen gelingt, muss um umstellungswillige Landwirte geworben werden. Zudem müsse es Unterstützung und Planungssicherheit geben. Aktuell sei beides nicht gegeben und es entstehe der Eindruck, die Regierung tue alles dafür, dass “die Tierhaltung mehr und mehr aus Deutschland verschwindet.” Für sie gehöre die Tierhaltung zur Landwirtschaft dazu – im ökologischen wie im konventionellen Bereich. Diese Position werde sie daher auch auf der Sonder-Agarministerkonferenz im Mai in Berlin entschlossen vertreten. Denn in Mecklenburg-Vorpommern ist die Rinderhaltung seit 1990 mit 460.000 Rindern im Jahr 2022 um knapp 60% zurückgegangen. Ähnlich ist die Entwicklung in der Milchviehaltung. Hier beträgt der Rückgang 40%. „Die Politik im Bund führt dazu, dass in einigen Bereich die Eigenversorgung nicht mehr gesichert ist und Deutschland die Haltungsbedingungen für Tiere dann nicht mehr in der Hand hat. Das muss unbedingt verhindert werden, denn auf die Qualität deutscher Produkte kann man setzen, so Aßmann beim RinderAllianz-Managementseminar auf Schloss Basthorst bei Crivitz. Sie versicherte, dass Mecklenburg-Vorpommern auch in Zukunft die Tierzuchtförderung weiterführen werde. Schwerpunkte seien dabei die Zucht einer verbesserten Hitzetoleranz bei Milchkühen sowie die Zucht auf Verringerung des Methanausstoßes.