Lebensmittelbedingte Infektionen stellen weltweit eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jährlich europaweit Millionen Menschen an infizierten Lebensmitteln, oft mit tödlichen Folgen. Die bekanntesten dieser Krankheitserreger sind Salmonellen, Listerien, Campylobacter oder Noroviren. Trotz moderner Hygienestandards bleibt das Risiko einer Krankheitsübertragung bestehen, da viele Bakterien in einen hochresistenten „viable but non-culturable“ (VBNC)-Zustand wechseln können. In dieser Art „Ruhezustand“ sind sie mit herkömmlichen Methoden nicht nachweisbar, aber resistent gegen Antibiotika und Desinfektionsmittel, was ihre Bekämpfung erschwert.
An der Vetmeduni in Wien wurde am 6.10.2025 ein neues, sogenanntes CD-Labor eröffnet, wo künftig speziell zu VBNC-Zustand von Bakterien geforscht werden soll, um die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Das neue Christian Doppler (CD) Labor ist ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG) fördert anwendungsorientierte Grundlagenforschung, die in enger Kooperation mit Unternehmen durchgeführt wird. Diese Partnerschaft ermöglicht es den Unternehmen, wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Praxis umzusetzen und so einen konkreten Nutzen für die Gesellschaft zu schaffen.
Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer erläutert die Relevanz des neuen CD-Labors: „Damit stärken wir die Sicherheit unserer Lebensmittel, schützen die Gesundheit der Menschen und gewinnen zugleich neues Wissen, das auch für die Medizin wichtig ist.“
