Wie der Präsident des Bundesverbands praktizierender Tierärzte (bpt), Dr. Siegfried Moder, in der Winter-Ausgabe der qualitas erklärt, könnte ein Mehr an Prävention und Prophylaxe sowohl die LandwirtInnen als auch die TierärztInnen unterstützen. Moders Ziel ist es, die Tiermedizin in Deutschland von Grund auf zu erneuern. Die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung, so Moder. „Deutschland ist im Vergleich zu Europa, was die Tiermedizin angeht, ein absolutes Billigland. Dies führt auch dazu, dass wir in der Tiermedizin einen absoluten Nachwuchsmangel haben. Wir können die flächendeckende Versorgung und den Notdienst nur noch schwer sicherstellen. Und damit bewegen wir uns durchaus auf tierschutzrelevante Szenarien zu, wenn wir hier nicht auch durch eine angepasste Preispolitik gegensteuern”, erklärt der bpt-Präsident in der neuen Ausgabe des QS Magazins. Außerdem sei die neue GOT um viele Leistungen ergänzt worden, wie beispielsweise MRT oder CT, die inzwischen auch längst in der Tiermedizin eingesetzt werden. Moder sieht den Nutztierarzt/die Nutztierärztin als die Schnittstelle zwischen Tiergesundheit und Ökonomie. Für ihn ist eine abgestimmte Bestandsbetreuung der Weg der Zukunft, da so Prävention und Prophylaxe überwiegen. „Wir brauchen das Zusammenwirken der Landwirte, Tierärzte, aber auch der Kontrollen. Denn dort, wo die Betriebsbesuche zum Wohl der Tiergesundheit effektiv praktiziert werden, können Kontrollen zurückgefahren werden, weil man davon ausgehen kann, das hier ordnungsgemäß gearbeitet wird”, so Moder.