Antibiotikaresistenzen sind eine schleichende Pandemie. Jedes Jahr sterben allein in Deutschland inzwischen knapp 10.000 Menschen an den Folgen von antimikrobiellen Resistenzen. Weltweit wird die Zahl der dadurch hervorgerufenen Todesfälle auf 1,3 Millionen geschätzt. Entsprechend werden weltweit Anstrengungen unternommen, die Antibiotikaresistenzen einzudämmen. Dazu soll auch das neue WHO-Kooperationszentrum für Antibiotikaresistenz, -verbrauch und nosokomiale Infektionen am Robert-Koch Institut (RKI) beitragen, das am 18.10.2022 eingeweiht wurde.
Das neue WHO CC unterstützt die Weltgesundheitsorganisation bei der Stärkung und Integration der nationalen Surveillance- Aktivitäten zu Antibiotikaresistenz, -verbrauch und nosokomialen Infektionen der Mitgliedsstaaten. Das RKI koordiniert bereits seit 2019 das WHO-Netzwerk Antimikrobielle Resistenz. “Um der Entstehung von Resistenzen und ihrer Ausbreitung bestmöglich zu begegnen, ist eine kontinuierliche Surveillance unverzichtbar”, so Prof. Dr. Lothar H. Wieler, der Präsident des RKI. Ebenso wichtig ist die konsequente, leitliniengerechte Anwendung. Grundsätzlich dürfen die Wirkstoffe bei Mensch und Tier nur gezielt und sachgerecht eingesetzt werden.