Nestlé setzt auf Milch aus dem Labor

Wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in der vergangenen Woche mitteilte, ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch im Jahr 2022 erneut gesunken und hat mit 46,1 Kilogramm ein Rekordtief erreicht (-900 Gramm). Neben den gestiegenen Preisen und der Kritik an der industriellen Massentierhaltung trägt vermutlich auch das wachsende Angebot an pflanzlichen Milchersatzprodukten zu dieser Entwicklung bei. Ergänzt werden diese Milchalternativen nun auch noch vermehrt durch Milch, die im Labor hergestellt wird. Sie kommt dem Geschmack von Kuhmilch sehr nahe, so das Konsumentenurteil nach ersten Tests in den USA. Die mithilfe von Gentechnik hergestellte Milch namens “Cowabunga” ist nun versuchsweise von dem Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé auf den amerikanischen Markt gebracht worden. Die Basis von Cowabunga sind genetisch veränderte Mikroorganismen, die Milchproteine erzeugen. Im Endprodukt selbst befindet sich jedoch kein gentechnisch verändertes Material mehr, heißt es von Seiten des Herstellers. „Mikroorganismen sind effizienter in der Herstellung von Lebensmitteln als Kühe“, sagt auch Raffael Wohlgensinger, der mit seinem Start-up Formo schon bald Käsealternativen auf den deutschen Markt bringen möchte. Auch Prof. Dr. Nick Lin-Hi von der Universität Vechta vertritt die Meinung, dass die neuen Technologien langfristig die Nutztierhaltung zum Zwecke der menschlichen Ernährung überflüssig machen werden. In seinem Vortrag auf der Futura.VET am 16.2.2023 referierte der Professor über die Zukunft der Ernährung und den Wandel, vor dem die Agrar- und Ernährungsindustrie aktuell stehen. Dieser und alle weiteren Vorträge der Futura.VET stehen als Aufzeichnung noch bis zum 31. Mai 2023 zur Verfügung.

BLE

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