Obgleich sowohl bei Menschen als auch Tieren noch immer bei Salmonella und Campylobacter Resistenzen gegenüber gängigen Antibiotika beobachtet werden, können endlich auch Erfolge im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen gemldet werden, wie aus einem Bericht hervor geht, der am vergangenen Montag vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentlicht wurde. Zudem wurden Resistenz gegenüber äußerst wichtigen, beim Menschen eingesetzten Antibiotika nur in geringem Ausmaß festgestellt, ausgenommen einiger Arten von Salmonella und Campylobacter coli in einigen Ländern. „Antibiotikaresistenz stellt eine der größten Bedrohungen dar, denen wir weltweit gegenüberstehen, und sie betrifft Menschen, Tiere und die Umwelt. Zusammenarbeit ist nach wie vor der Schlüssel zur Bewältigung dieses komplexen Problems. Bei unserer Arbeit verfolgen wir den Ansatz ‘Eine Gesundheit’, d. h., wir erkennen die engen Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt im weiteren Sinne“, so die leitenden Wissenschaftler des ECDC und der EFSA, Mike Catchpole und Carlos Das Neves, in einer gemeinsamen Erklärung.
In mehreren Ländern sind die Entwicklungen ermutigend; dort waren sämtliche getestete Antibiotika gegen einen zunehmenden Anteil von Bakterien, die bei zur Nahrungsmittelerzeugung genutzten Tieren festgesellt wurden, wirksam. Darüber hinaus sinkt die Prävalenz von Beta-Laktamasen mit erweitertem Wirkspektrum (ESBL) und E. Coli bildenden AmpC-Beta-Laktamasen (AmpC). Im Zeitraum 2013-2021 wurde in mehreren Ländern zudem ein Rückgang der Resistenz von Salmonella gegenüber Ampicillin und Tetracyclin bei Menschen beobachtet. Besonders deutlich zeigte sich dies bei S. Typhimurium, einer Art von Salmonella, die häufig mit Schweinen und Kälbern in Verbindung gebracht wird und oft multiresistent ist. Die Daten zeigen auch rückläufige Trends bei der Resistenz von Campylobacter jejuni gegenüber Erythromycin bei Menschen und Masthühnern.
Bedauernwert hingegen ist die steigende Tendenz bei der Resistenz von S. Enteritidis und C. jejuni gegenüber Ciprofloxacin beim Menschen. S. Enteritidis und C. jejuni verursachen die meisten Fälle von Salmonellose und Campylobacteriose beim Menschen. Ähnliche Trends wurden zwischen 2009 und 2020 bei C. jejuni bei Masthühnern beobachtet, wobei die Resistenz gegenüber Ciprofloxacin in mehreren Ländern zunahm. Das Ausmaß der Resistenz von Campylobacter gegenüber Cirpofloxacin ist mittlerweile so hoch, dass dieses Antibiotikum zur Behandlung schwerer Campylobacter-Infektionen beim Menschen nicht mehr empfohlen werden kann.