Gemäß einem wissenschaftlichen Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sollten Kälber mindestens für einen Tag nach der Geburt mit dem Muttertier zusammen bleiben dürfen. Das könnte einen eventuellen Isolationsstress, der nach der Trennung von der Mutterkuh häufig auftritt, vermeiden. Zur Verbesserung des Tierwohls empfehlen die WissenschaftlerInnen zudem in den ersten Lebenswochen die Unterbringung der Kälber in kleinen Gruppen anstatt in Einzelboxen, den sogenannten „Kälberiglus“. Den Kälbern sollte außerdem ausreichend Platz sowie ballaststoffreiches Futter wie Heu ab einem Alter von zwei Wochen zur Verfügung gestellt werden, so die Empfehlungen der EFSA. Die Aufnahme großer Ballaststoffmengen sei erforderlich, damit die Tiere ausreichend wiederkäuen können und ihr Eisenbedarf gedeckt ist. Das aktuelle Gutachten wurde im Rahmen der EU-Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ zur Überarbeitung der Tierschutzvorschriften erstellt. Ein Legislativvorschlag der Europäischen Kommission wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 vorgelegt.